Schach von A bis Z

Copyright: Schachring Spaichingen

Von A wie Auswahl bis Z wie Zufall: Die Auswahl der folgenden 26 Begriffe geschah zufällig!

Aufgeben

Paul Keres (1916-1975) über das Aufgeben:

"Man gibt nur Pakete auf!"

 

Und dennoch:

Ein guter Spieler weiß, wann es Zeit ist, die weiße Fahne zu hissen. 

Anfänger und Amateure lassen sich mattsetzen.

 

Bauer

Geschlechts-umwandlung auf der 8. Reihe, wo jeder Bauer zur Dame mutieren kann.

Schach bietet eine Vielfalt wie das Leben und daher auch diese transgendre 

Spezialität!

Caissa

Die Schachgöttin Caissa ist eine Erfindung der Neuzeit, daher eine anachronistische Göttin. Schließlich war Schach im vorchristlichen Abendland noch unbekannt.

Dame

"Was unterscheidet die Damen auf dem Schachbrett von anderen Damen?" -

"Sie können niemals Witwe werden!"

 

"Frauen an die Macht", hieß es schon während der Renaissance im 15. Jahrhundert:

Der kurzschrittige Wesir wurde durch die schlagkräftige Dame ersetzt.

Beim "Damentausch" wird anders als bei RTL II nicht getauscht, sondern die Damen verlassen beide das Brett.


Elo

Nach einem ungarischen Statistiker benannte international gültige Spielstärkezahl.

Innerhalb Deutschlands werden u. a. aus Kostengründen weit mehr Turniere nach DWZ (Deutscher Wertungszahl) ausgewertet.

Eschach . . .

. . . hat gar nichts mit Schach zu tun, sondern ist ein Nebenfluss des Neckars.

Fischer

Legendärer Schachweltmeister, bei dem Genie auf Wahnsinn traf.

Nach seiner Anregung werden heute Partien nach "Fischer-Bedenkzeit" gespielt. Jeder Spieler hat eine Grundbedenkzeit, zu der nach jedem Zug eine Zugzeit addiert wird.

Gewinnen

Wenn es gelingt, ein sehr erhabenes Gefühl.

Aber der Weg zum Gewinn ist schwierig.

Hängepartie

Gibt es heute nur noch als Redensart, z. B. bei ungelösten Problemen in der Politik.

Bevor es Schachanalyse-programme gab, wurden Schach-partien nach 5 Stunden unterbrochen.


Internet

Das World Wide Web 

als  virtueller Schachclub. Online stehen jederzeit Schachpartner zur Verfügung.

Jagdvarianten

Eröffnungsvarianten, die sich den klassischen Eröffnungstipps 

widersetzen. Der eine Spieler macht mehr als drei Bauernzüge, der andere zieht eine seiner Figuren mehrmals nacheinander.

Kaffeehaus

Begegnungsstätte für Schachspieler im 19. Jahrhundert. 

Schade, dass in den Cafès des 21. Jahrhunderts Schachspieler nur aufs Smartphone starren um so wenigstens Fernschach zu spielen.

Luftloch

Ein Luftloch ist eine Räumung, die dem König eine Ausweichmöglichkeit vor einem drohenden Schachmatt öffnet.


Mädchenschach

"Mädchen gehören hinters Brett!"

So lautet eine Kampagne der Deutschen Schachjugend.

Notation

Es hat in der Schach-geschichte lange Zeit gedauert, eine effiziente Methode zur Beschreibung der Spielzüge zu finden. Die algebraische Darstellung findet sich erstmals 1737 beim syrischen Schachmeister Philippe Stamma im "Essai sur le jeu des échecs". 

Opfer

Die Würze eines Schachspiels:

Wenn man im richtigen Moment Material hergibt, um die Initiative im Spiel zu erhalten.

 

"Einige Opfer sind korrekt, die anderen sind meine."

Michail Tal 

 

Patt

Für den einen das glücklichste Remis, für den anderen das demütigendste Unentschieden, wenn der Überlegene nicht mehr ziehen kann.

 

Ein Amateur voller Stolz: „Patt, Sir!“ Schachmeister Mieses blickte einen Augenblick auf das Brett und konterte lächelnd: „Oh nein, Sir – der Patzer sind Sie!“ 


Qualitätsopfer

Eine höherwertige Figur wird nach strategischen Überlegungen gegen eine vermeintlich minderwertige Figur getauscht, um eine bessere Stellung zu erhalten.

Rochade

Eine Schachregel seit der Renaissance:

König und Turm ziehen gleichzeitig. Der Doppelzug erhöht die Königssicherheit und beschleunigt den Angriff.

 

Strategie

„Strategie braucht Denken, Taktik braucht Beobachtung.“

Max Euwe

 

 

Taktik

 „Taktik ist, zu wissen, was zu tun ist, wenn es etwas zu tun gibt. Strategie ist, zu wissen, was zu tun ist, wenn es nichts zu tun gibt.“

Tartakower


Ueberlegen

Wer länger überlegt, spielt oftmals, doch noch lange nicht zwangsläufig überlegen. 

Verlieren

"Wehe den Besiegten!" Dieser Warnruf eines gallischen Heerführers klingt jedem Schachspieler im Ohr, wenn er nach einem nicht erfolgreichen Kampf darauf verweist, dass er krank war oder nach seiner Fronarbeit schlecht geschlafen hat. Sonst hätte er ja bestimmt gewonnen

. . .

Wandel

"Nichts ist so beständig wie der Wandel." (Heraklit) Seit 1500 Jahren gibt es Schach. Es kam aus Indien über Persien und Arabien nach Europa. Seit 500 Jahren sind die Regeln ziemlich gleich geblieben, doch der Spielstil hat sich wie die Kunst oder die Musik der Zeit angepasst, von romantisch bis modern.


X

"x" auf dem Spielformular steht für das Schlagen einer Figur.

Yoga

Kein Witz!

Es gibt  tatsächlich Schach-Yoga!

Schach-Yoga ist eine Form des Yoga, bei dem man Figuren aus dem Schachspiel imitiert und daraus eine bewusste Yoga-Übung macht. 

Zugzwang

Die Last der Zugpflicht, wenn jeder Zug nur Nachteile mit sich bringt.



 

 

Heinrich Heine

(1797-1856)

„Jeder, der die Spiele nur für Spielerei hält und die Arbeit zu ernst nimmt, hat von beiden wenig begriffen.“

 

Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim, 1831